Dieser Plan zeigt den Schlossgarten des von Fürst Carl August fertiggestellten Residenzschlosses in Kirchheimbolanden im Jahre 1759.

Der Maler Anton Tischbein (1730-1804) hat die Nassau-Weilburgische Fürstenfamilie um das Jahr 1778 in einem unbestimmten Park dargestellt. Ob das Bild den Schlosspark von Kirchheimbolanden darstellt, ist nicht belegt. Häufig wurden solche Porträts auch in mit künstlichen und stereotypen Bildelementen ausgestatteten Fantasie-Bildräumen wiedergegeben, ein Rundtempel gab es jedenfalls auch in Kirchheimbolanden (siehe unten). Das Gemälde verdeutlicht, wie der Hochadel seine Gärten zu nutzen wusste: Zur Pläsier, also zum Vergnügen. In den weitläufigen Alleen wurde zwischen den Blumenrabatten spazierengegangen – mit Sonnenschirm wohlbemerkt – mit den Schoßhündchen gespielt und ausgeritten. Dargestellt sind (von links nach rechts): Prinzessin Karoline (* 1770), Fürstin Karoline, Amalie (* 1776), Karl (* 1775), Louise (* 1765), Marie (* 1764) und Erbprinz Friedrich Wilhelm (* 1768).

Kurtenplan von 1810 mit verschiedenen Gebäuden und Orten des Parks. Auf der linken Seite ist ebenfalls ein kleiner Rundtempel dargestellt. (Bild: Förderkreis Schlossgarten Kirchheimbolanden e.V. / http://www.schlossgarten-kibo.de)
Mit dem Schieben des Reglers in der Mitte lassen sich die heutige Situation (anhand der Karte aus KuLaDig) mit der des 18. Jahrhunderts vergleichen.
Der Vergleich der aktuellen Karte mit der historischen Karte verdeutlicht, dass einige der im 18. Jahrhundert als Sichtachsen angelegten Alleen als Straßen bis heute überdauern konnten. Beispielsweise wurde das Schlossgartenareal einst im Norden durch einen mit Bäumen bestandenen Weg begrenzt. Dieser Weg ist heute die Neumayerstraße. Die rechte der beiden mittleren Alleen ist heute die Dr.-Edeltraud-Sießl-Allee und begrenzt den heutigen Garten in südlicher Richtung und endet in einem Kreisverkehr. Die linke der beiden mittleren Alleen hat sich als Weg durch den Park erhalten. Links vom Weg befand sich früher ein Boskett, also Lustwäldchen, heute Weinbaufläche und – in einem Restwäldchen – die Bühne des Schloßgartens. Rechts von der Dr.-Edeltraud-Sießl-Allee ging früher der Park weiter. Noch heute lassen die Straßennamen “Im Küchengarten” oder “An den Kappesgärten” darauf schließen.