Bereits im 19. Jahrhundert organisierten sich die im damaligen Kamp und Bornhofen lebenden und arbeitenden Flößer und Schiffer in einem Verein. In diesem wird zum einen die Verbundenheit zu christlichem Glauben und Werten deutlich, zum anderen diente der Verein als Bewahrer von Tradition und hat nicht zuletzt einiges zur Sichtbarkeit der Flößer und Schiffer im heutigen Kamp-Bornhofen beigetragen. Das Rathaus ist bis heute zentraler Ort für den Verein.

Wann wurde der Verein gegründet?
Im Jahre 1888 wurde der Verein als „Schiffer-Verein“ in Camp gegründet. Ab dem Jahre 1900 führte der Verein den Namen: „Flösser- und Schiffer-Verein Kamp am Rhein“. Damit stand der Verein für alle Flößer und Schiffer des Ortes offen.
Das Vereinsleben spielte sich hauptsächlich in den Winter-monaten ab, denn im Sommer waren die Mitglieder auf dem Wasser, d.h. Auf dem Rhein, tätig. So fand der „Schifferball“ am 6. Januar und der Bittgang nach Bornhofen statt. Später wurde der Schifferball auf den zweiten Weihnachtstag verlegt.


Gründung des St. Nikolaus-Schifferverbandes
Zusätzlich wurde im Jahre 1905 der St. Nikolaus-Schiffer-verband in Kamp-Bornhofen gegründet. Dieser Verband traf sich einmal pro Jahr zur Versammlung und Wallfahrt nach Bornhofen.
Hundert Jahre Vereinsgeschichte
1988 wurde die Feier zum Hundertjährigen Bestehen des Vereins gebührend auf den Fahrgastschiffen „Liebenstein“ und „St. Maria I“ begangen. Ebenso wurde das 125 jährige Bestehen auf einem Fahrgastschiff, der „Loreley Elegance“ gefeiert.


Ein Wahrzeichen für Verein und Ort
Im Jahre 1954 wurde unmittelbar am ehemaligen Floß-liegeplatz von Kamp-Bornhofen ein Schiffermast aus Holz aufgestellt. Dieser wurde 1993 durch einem Eisenmast ersetzt. Noch heute gilt der Schiffermast als eins der Wahr-zeichen des Ortes und ist vom Rhein aus gut zu sehen.
Gründung des Flößer- und Schiffermuseums
Im Jahre 1968 wurde das „Flösser- und Schiffermuseum“ vom Flößer- und Schiffer-Verein mit Unterstützung der Orts-gemeinde in der ehemaligen Jugendherberge „von der Leyensche Hof“ eingerichtet. Nach dem Verkauf des Gebäu-des siedelte das Museum in Räume des Rathauses um. Die Berufe des Flößers und des Schiffers stellten in früheren Zeiten eine der Haupterwerbsquellen der Bürger von Kamp-Bornhofen dar.

Ausstellung und Ehrenamt
An diesen Tätigkeiten erinnert die interessante Ausstellung in
vielfältiger Weise. Ferner sind Exponate aus der Flößerei, wie
Flößerhaken, Floßherrnkiste und der Schifffahrt zu besich-tigen. Ebenso erinnern Filme an die Tätigkeiten der vergang-enen Zeiten „auf dem Wasser“. Von Mitbürgern, Mitglieder des Vereins, Schifffahrtstreibenden sowie von Besuchern erhielten wir viele Exponate. Den Initiatoren des Museums und den jetzigen, ehrenamtlichen Betreuern, welche das Leben auf dem Rheinstrom den Besuchern näherbringen möchten, gebührt unser herzlicher Dank.
Kann man das Museum persönlich besichtigen?
Neben dem Besuch des virtuellen Museums besteht die Möglichkeit dem Museum ein persönlichen Besuch abzustatten. Eine Führung durch unser Museum kann mit uns telefonisch vereinbart werden (Kontakt unter http://floesser-schiffermuseum.kamp-bornhofen.de/).

“Früher waren die Schiffe aus Holz und die Besatzung aus Eisen“
Spruch eines alten Fahrensmannes

